Hallo Leute, jetzt muss ich doch mal wieder erzählen, was ich im Jahr 2010 alles erlebt habe. Es ist ja soooo viel passiert!

Wir waren tatsächlich beim Ringtraining in Knittelsheim – meine Güte, das war spannend! Ganz viele Hunde, aber nicht wie auf dem Hundeplatz auch große Hunde. Nein, im Prinzip waren alle gleich groß oder sogar deutlich kleiner als ich. Da machte es richtig Spaß mit denen im Kreis zu laufen. Und hinterher stellte mich Bettina auf so einen kleinen, aber ziemlich hohen Tisch. Das fand ich zuerst gar nicht toll, da runtergucken – da hatte ich ein ganz mulmiges Gefühl. Und dann hat mich eine fremde Frau angefasst. Okay, sie war ganz lieb und hat mit mir geredet und mich gestreichelt und anschließend hat sie meine Augen angeschaut, meine Beine abgetastet, hat mir sogar ins Maul geschaut und meine Zähne begutachtet. Offenbar war sie ganz zufrieden mit dem, was sie sah. Zuletzt war ich aber echt froh, als wir wieder zu Hause waren und ich wieder mit Loona durch den Garten toben konnte.


Im Frühsommer kam Eike auf die Idee, dass ich ohne Agility nicht ausgelastet bin – damals durfte ich noch nicht über den Parcours rennen, weil ich zu jung war und sich mein Skelett noch nicht ausreichend gefestigt hatte. Also hat er sich in den Kopf gesetzt, dass wir auf die Fährte gehen müssten. So, so, sehr interessanter Gedanke.

Also sind wir zum ersten Mal sonntags auf den Hundeplatz. Kurz nach 8.00h ging es im Konvoi zu unserem Fährtengelände. Bei meiner ersten Fährte war Bettina noch dabei – da hat mich die Fährte ziemlich wenig interessiert, aber der Übungsleiter meinte, ich hätte das Potenzial und nächstes Mal solle Eike alleine mit mir zur Fährte kommen. Das nächste Mal hatte Eike auch das richtige „Bestechungsmittel“ dabei: kleingeschnittene Saitenwurst (und da heißt es „leben wie ein Hund“…). Seither macht Fährten richtig Spaß! Und ich mache auch noch Fortschritte!


Im Juli hatte ich meinen mittlerweile ziemlich frechen Bruder besucht. Also das Autofahren hat mir keinen richtigen Spaß gemacht. Mir wird da immer so schlecht dabei. Die Versprechungen, dass es hinterher was ganz Tolles geben würde – auch wenn es stimmt, dass hinterher ein tolles Erlebnis kommt -, die helfen einfach nicht. Aber meine Mama, die Roxy, die hat mir gesagt, dass es in ein oder zwei Jahren besser werden würde. Dann muss ich nicht jedesmal beim Autofahren mein Frühstück wieder hergeben.

Aber jetzt zurück zu meinem Bruder. Also der ist ein richtiger Schürzenjäger geworden. Er hat uns natürlich überschwänglich begrüßt – klar doch. Aber dann hat er gemerkt, dass wir Weibchen sind. Und dann ist er ausgeflippt. Er wusste gar nicht, an wem er zuerst schnuppern will, und bedrängte jede von uns dreien so lange, bis Roxy die Geduld verlor. Meine Güte, die hat ihn zurechtgestutzt! Aber das hielt nicht lange an. Loona hat ihn dann auch angeschnautzt und ab da war es etwas besser. Aber der Kerl wollte nicht spielen, keine Leckerli fressen und nichts – hatte nur eines im Sinn …

Nach dem Kaffeetrinken und ein bisschen das Zuhause von Sandro erkunden sind wir dann wieder heimgefahren. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass es Sandro in seiner Familie total gut geht. Vielleicht besuchen wir ihn oder auch Gina bald mal wieder.  
Im August hatte ich meine Premiere als Ausstellungshund. Wie Bettina schon im Januar angekündigt hatte, fuhren wir zur VK-Ausstellung nach Knittelsheim. Schon wieder Autofahren! Aber diesmal war Bettina ganz lieb und hatte sich neben mich gesetzt. Dann lässt sich das doch wesentlich besser aushalten.

Wir waren recht früh dran und konnten schon den Pavillon aufbauen bis die anderen Havi-Leute eingetroffen sind. Je mehr Hunde kamen, desto aufgeregter wurde ich und plötzlich war mein Bart ganz nass. Oh je – jetzt kam Bettina mit Handtuch und Bürste bewaffnet zu mir und hat gebürstet, was das Zeug hält. Nachdem wir Havaneser schon am Anfang drankommen sollten, hatte Bettina alle Hände voll zu tun, damit ich ‚trockengelegt‘ wurde.

Zum Glück hatten wir das Timing gut drauf, ich war die schönste Hündin auf dem Platz und wir konnten endlich in den Ring. Meine Güte, das war aber eine große Gruppe. Und die anderen hatten alle einen Vorsprung von mehreren Ausstellungen. Na ja, wir haben unser Programm absolviert und warteten auf die Bewertung durch die Richterin. Aber da hatte ich keine Lust mehr ‚Steh‘ zu machen. Bei meinem Temperament ist es furchtbar schwer, minutenlang stillzustehen, Kopf und Schwänzchen hochzuhalten, und ein nettes Gesicht zu machen. Bettina versuchte es mit allen Tricks, aber ich hab‘ mich einfach hingelegt und gedacht, wenn ich jetzt nicht rumrennen darf, dann mach‘ ich halt Pause. Endlich kam die Richterin und sagte, meine Bewertung sei ‚sehr gut‘ und dann durfte ich endlich wieder raus aus dem Ring. Endlich!
 
Im Oktober stand wieder eine Ausstellung auf dem Plan. Diesmal war es die Internationale Rassehund-Ausstellung in der Stuttgarter Messe. Meine Güte, waren das viele Hunde und entsprechender Lärm. Und so viele große Hunde. Diesmal war ich für die Zwischenklasse angemeldet worden, da ich zwei Tage vorher 18 Monate alt geworden war. Ich war wieder wahnsinnig nervös und als wir in den Ring gingen, merkte ich, dass es in meinem Bäuchlein anfing zu rumoren. Ich versuchte ja, mir nichts anmerken zu lassen – zumal ich ja draußen schon mein Häufchen gemacht hatte – aber plötzlich gab es kein Halten mehr! War das aber peinlich! Gott sei dank war Eike mit dabei. Der hat den Teppich im Ring sauber gemacht und Bettina hatte zu tun, dass mein Po wieder sauber wurde ...

Nichts desto trotz erhielt ich die Bewertung ‚vorzüglich‘, wobei die Richterin besonders von meinem Körperbau und meinen Muskeln beeindruckt war. Meine Haare hatten sie nicht so ganz überzeugt, weil ich immer noch im Umbau von Jugendhaar zu Erwachsenenhaar steckte. Wie auch bei Roxy lautete die Bewertung feminin, rassetypisch und kompakt mit gutem Bewegungsablauf.


Nach dieser Bewertung meinte Bettina, dass wir jetzt die Zuchtzulassung beantragen könnten. Also meldete sie mich zur Ausstellung in Meitingen und der angeschlossenen Zuchtzulassungsprüfung an. Bei der notwendigen ärztlichen Untersuchung auf Patellaluxation und Katarakt wurde festgestellt, dass alles in Ordnung ist bei mir. Die Zuchtzulassungsprüfung habe ich natürlich mit links absolviert. Ich bin eindeutig größer als Loona und Roxy: meine Schulterhöhe liegt bei 26,5 cm. Und dass ich temperamentvoll sei, das muss mir doch keiner zweimal sagen.

Bei der Ausstellung im Ring habe ich mich sehr zurückgehalten, da ich keine Lust mehr hatte. Dummerweise hat das die Richterin gemerkt und mich nur mit ‚sehr gut‘ bewertet. Nun ja, es gibt ja weitere Ausstellungen, bei denen ich wieder mehr Spaß dran habe …  
Ja nun – das Jahr 2010 ging langsam zu Ende und brachte im Dezember viel, viel Schnee. Hat das in unserem Giardino dell‘ Estate Spaß gemacht! Bettina, Reinhold und Eike haben unsere Holzterrasse regelmäßig freigeschippt, so dass wir trotz Tiefschnee von bis zu 50 cm unsere Rauf-Spiele machen konnten. Aber durch den Tiefschnee zu pflügen macht auch toll Spaß.

Der Schnee ist nun mal wieder weg und wir sind alle gespannt, was uns das Jahr 2011 bringen wird. Warten wir’s ab – ich berichte wieder! Tschüss, bis dann!